Touristen sollen nach ihrer Heimreise aus Zika-Gebieten mindestens acht Wochen auf ungeschützten Sex verzichten. Das riet die Weltgesundheitsorganisation WHO am Dienstag.
In neuen Studien sei zu sehen, dass der Virus der Überträger-Mücke länger als zunächst gedacht in Körperflüssigkeiten nachweisbar sei. Die UNO-Organisation hatte ursprünglich Reisenden geraten, vier Wochen lang mit Kondomen zu verhüten. Das sei nach den neuen Erkenntnissen aber zu kurz.
Zika ist bisher in etwa 60 Ländern nachgewiesen worden. Besonders betroffen sind Länder in Mittel- und Südamerika. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass Zika Fehlbildungen bei Ungeborenen auslösen kann. Gesundheitsexperten und Sportler äusserten ihre Bedenken wegen des Infektionsrisikos bei den Olympischen Spielen in Rio im Sommer.
Zika wird hauptsächlich durch Mückenstiche verbreitet. Die WHO wies aber darauf hin, dass immer mehr Nachweise zeigen würden, dass Zika auch sexuell übertragbar sei.
Frauen und Männer, die planen ein Kind zu zeugen, sollen damit mindestens sechs Monate nach ihrer Reise in ein Zika-Gebiet warten. Abstinenz oder Verhütung mit Kondomen wird auch denjenigen geraten, die Symptome wie Grippe während ihres Auslandsaufenthalts erleben.
In der Schweiz wurden bisher seit Einführung der Meldepflicht Anfang März 16 Fälle von Infektionen mit dem Zika-Virus festgestellt. Weil nur wenige der Infizierten Symptome aufweisen und zum Arzt gehen, dürfte die Zahl der Betroffenen wesentlich höher sein.