Am Samstag ging die Ausstellung «Licht Feld 13» im alten Transitlager zu Ende. Wer einen Auszug aus den Mitteln und Aussagen der Gegenwartskunst haben wollte, war dort richtig. Den industriellen Charme des Quartiers am Dreispitz gab es gratis dazu.
Einen fast perfekten Ort hatte die Galerie Lichtfeld für die Biennale der gleichnamigen Ausstellung gefunden. Am Samstag ging die Ausstellung «Licht Feld 13» zu Ende. In den geräumigen Abteilen des alten Transitlagers, zwischen Bahngleis und Baustelle, waren in den vergangenen zwei Wochen Werke der Gegenwartskunst ausgestellt. Den Industrieviertel-Charme gab es gratis dazu.
Wer den Weg in die Neapelstrasse 6 erst einmal gefunden hatte, der fand jede Menge rohen Beton – und Kunst im Innen- wie Aussenbereich. Gleich in der Mitte der ersten Ausstellungshalle fanden sich grosse farbige Holzstücke, die auf dem Betonboden lagen wie zufällig vom Himmel gefallene Legoklötze. Ein riesiger Hamburger samt Fritten lag da, zerfiel aber schon wieder in seine Bestandteile. «Nature’s Finest» betitelten Philippe Hänger und Marc Hartmann ironisch ihr Werk.
Daneben fünf barocke, verchromte Skulpturen auf magentafarbenen Sockeln. «DAS ALEPH» hatte Karl A. Meyer da geschaffen – nach dem Schriftstellers Jorge Luis Borges ein magischer Gegenstand, der alle Punkte des Universums in sich trägt – ob in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.
Mit unterschiedlichsten Mitteln setzten sich auch die anderen der 25 ausgestellten Künstlerinnen und Künstler in ihren Werken mit der Gegenwart auseinander. Zum Beispiel der Züricher Künstler Marck in der Videoinstallation «Tank» (Tank) in dem man schemenhaft nackte Menschen sieht, die sich hinter einer halbdurchsichtigen Wand bewegen und dieser gelegentlich nahekommen. Mal sieht man eine Hand, mal ein Bein, alles andere bleibt vage. Oder Erika Streit, bei deren Strumpfgalaxien namens «Milky Way» nicht klar ist, ob sie jetzt vom Raum begrenzt werden oder sich an ihm festhalten.
Zusammen ergaben die Exponate eine sehenswerte Anordnung von Skulpturen, Zeichnungen, Gemälden, Video- und Soundinstallationen. Wer einen Auszug aus den Mitteln und Aussagen der Gegenwartskunst haben wollte, war dort richtig. Der Galerie Lichtfeld ist es zudem gelungen, den Ausstellungsort im Transitlager in die Präsentation zu integrieren. Den Charme des Industriequartiers am Dreispitz passte gut. In der Auseinandersetzung mit der Umwelt und deren Veränderung befand man sich draussen wie drinnen. Schade allerdings, dass die Ausstellung «Licht Feld» nur alle zwei Jahre stattfindet.
Wer die Ausstellung verpasst hat oder noch einmal sehen will: den Ausstellungskatalog der «Licht Feld 13» kann man unter info@lichtfeld.ch bestellen. Einen Auszug gibt es hier: http://www.lichtfeld.ch/licht_feld_13/