Gregory Carigiet, zuletzt der einzige Schweizer Schlittler auf Weltklasse-Niveau, beendet seine Karriere. Als Gründe für diesen Schritt führt der 27-jährige Bündner die fehlenden Rahmenbedingungen an.
Carigiet liess in seinem Rücktritts-Schreiben durchblicken, dass er sich hätte vorstellen können, noch vier Jahre weiterzufahren. Bei einer Fortsetzung seiner Laufbahn wäre es sein Ziel gewesen, an den Olympischen Spielen von Pyeongchang zu den Medaillen-Kandidaten zu gehören. Doch Carigiet ist überzeugt, dass er professionellere Verhältnisse und eine bessere finanzielle Unterstützung vorfinden müsste, um auf dieses hohe Niveau zu gelangen und sein Potenzial ausschöpfen zu können. Er hätte sich zwar weiterhin bei internationalen Wettkämpfen dem deutschen Nationalteam anschliessen dürfen, doch dies alleine hätte gemäss Carigiets Aussage nicht ausgereicht, um die nächsten Fortschritte zu erzielen. Weil der Support in der Schweiz von verschiedenen Seiten in gewünschtem Masse ausgeblieben ist, kehrt er dem Schlittel-Sport den Rücken zu. Er wird sich nun auf seinen Job bei einer Personalvermittlung im Gesundheitswesen konzentrieren.
In Sotschi hatte Carigiet erstmals an Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Als Zwölfter verpasste er das angestrebte Diplom um vier Ränge respektive knapp drei Zehntel. Anfang dieses Jahres hatte er mit Platz 3 am Königssee seinen einzigen Podestplatz im Weltcup erreicht.