Swiss-Ski verliert eine der ganz wenigen Langläuferinnen auf Weltcup-Niveau. Silvana Bucher beendet aus Rücksicht auf ihre Gesundheit mitten in der Saison die Karriere.
Die bald 28-jährige Entlebucherin galt als beste Schweizer Skaterin über mittlere und lange Distanzen. Den grössten Sieg ihrer Karriere feierte Bucher 2007 in Tarvisio als U23-Weltmeisterin über 10 km. Weitere Höhepunkte waren die Teilnahmen an den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver und an den nordischen Ski-Weltmeisterschaften vor einem Jahr in Oslo, der Hauptstadt ihrer neuen Heimat Norwegen.
Bucher wurde von einem schwachen Immunsystem an der Entfaltung ihres Potenzials gehindert. Die Saison 2008/2009 hatte sie wegen einer dem Pfeifferschen Drüsenfieber ähnlichen Virusinfektion verpasst.
Im Frühjahr hatte Bucher eine dreimonatige Pause eingelegt, um sich vollständig zu erholen. Als am 19. November in Sjusjöen (No) die neue Weltcup-Saison begann, fehlte Bucher, weil sie in der Vorbereitung wegen einer Grippe zehn Tage lang hatte mit dem Training aussetzen müssen. Mitte Dezember in Davos trat Bucher dann zwar an, kam über 15 km Skating aber nicht über den 48. Platz hinaus. Ihre besten Weltcup-Resultate erreichte sie in der Saison 2009/2010 als Sechste des Sprints in Oslo und als Elfte des 15-km-Skiathlons in Rybinsk (Russ).
Bucher wird in den nächsten zwei bis drei Monaten ihr Sportstudium an der Universität Trondheim mit dem Master abschliessen. Sie hofft, im Sommer ein Stipendiat zu bekommen, um sich weiter in die Physiologie von Herz, Kreislauf und Ausdauerleistung vertiefen zu können. Bucher ist seit zweieinhalb Jahren mit dem norwegischen Sportwissenschaftler Öyvind Sandbakk verheiratet und verschiebt ihren Lebensmittelpunkt nun ganz nach Trondheim.