Rühl einstimmig zur neuen Direktorin von Economiesuisse gewählt

Monika Rühl ist ohne Gegenstimme zur neuen Direktorin von Economiesuisse gewählt worden. Der Vorstand des Wirtschaftsdachverbandes habe Rühl per Akklamation und mit grosser Begeisterung gewählt, sagte Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer am Freitag vor den Medien.

Die neue Direktorin des Dachverbandes economiesuisse, Monika Rühl (Bild: sda)

Monika Rühl ist ohne Gegenstimme zur neuen Direktorin von Economiesuisse gewählt worden. Der Vorstand des Wirtschaftsdachverbandes habe Rühl per Akklamation und mit grosser Begeisterung gewählt, sagte Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer am Freitag vor den Medien.

Am Vortag hatte es noch geheissen, dass es vereinzelt Widerstand gegen die Wahl der 50-jährigen Spitzendiplomatin gebe. «Es waren aber auch nicht alle da», sagte Swissmem-Präsident Hans Hess, der die Findungskommission geleitet hatte, am Rande der Medienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.

Nach der Rückzug von Jean-Marc Hensch, der im Dezember vor seinem Amtsantritt als Direktor aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, habe man breiter gesucht. Man sei auch Leute aus Politik und Verwaltung angegangen. Am Anfang der Suche habe man eine Liste von 33 Kandidaten gehabt, sagte Hess.

Rühl sei klar als Beste unter den vielen Bewerbern hervorgegangen, sagte Karrer. Klar sei, dass Rühl keine Unternehmenserfahrung habe. Aber Rühl sei eine erstklassige und führungserfahrene Persönlichkeit mit grosser Kompetenz in allen relevanten wirtschaftspolitischen Dossiers und einem gesunden Gespür für gesellschaftliche Anliegen.

Führungserfahrung

Als Generalsekretärin des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) leite sie ein Team von 100 Mitarbeitern, sagte Karrer. «Man lernt auch in der Bundesverwaltung führen», sagte Rühl: «Ich kann führen, ich kann verhandeln.»

Rühl sei ausgezeichnet vernetzt in Politik und Verwaltung, sagte Hess. Das brauche Economiesuisse. In den letzten Monaten habe man gemerkt, dass es zu spät sei, wenn die Wirtschaft ihre Anliegen erst in Bern einbringe, wenn die politische Beratung begonnen habe, sagte Hess. Rühl sagte, die wollte dazu beitragen, dass Economiesuisse wieder besser gehört werde in Bern.

Rühl dürfte nach den Sommerferien auf dem seit vergangenen Juni verwaisten Direktorensessel Platz nehmen. Die jetzige Generalsekretärin des WBF und rechte Hand von Bundesrat Johann Schneider-Ammann habe noch eine Kündigungsfrist von mehreren Monaten, sagte Karrer.

Rühl sagte, Schneider-Ammann habe Verständnis für ihre Bewerbung gezeigt: «Er hat mir gesagt, Du kannst das. Und er hat mir seine Unterstützung zugesichert.»

«Es ist mir wichtig, dass Economiesuisse besser verstanden wird von der Bevölkerung. Da braucht es eine andere Sprache», sagte Rühl. Sie wolle dazu beitragen, den Wirtschaftsdachverband wieder bodenständiger und volksnäher zu machen. «Economiesuisse darf nicht als elitäre Organisation wahrgenommen werden.»

Nächster Artikel