Rüstungskonzerne wegen mangelnder Transparenz am Pranger

Rund zwei Drittel der grossen Rüstungskonzerne weltweit sind nach Einschätzung von Transparency International (TI) nicht offen genug im Umgang mit Massnahmen zur Bekämpfung der Korruption. Bei nur 10 von 129 Konzernen fanden sich gemäss TI „gute Informationen über ihre Anti-Korruptionssysteme“.

Auch die Ruag gehört zu den intransparenten Rüstungskonzernen (Bild: sda)

Rund zwei Drittel der grossen Rüstungskonzerne weltweit sind nach Einschätzung von Transparency International (TI) nicht offen genug im Umgang mit Massnahmen zur Bekämpfung der Korruption. Bei nur 10 von 129 Konzernen fanden sich gemäss TI „gute Informationen über ihre Anti-Korruptionssysteme“.

Diese zehn Firmen wurden folglich in einem am Donnerstag veröffentlichten TI-Bericht mit den beiden besten Noten A und B bewertet. Der schwedische Konzern Saab, der der Schweiz das Kampfflugzeug Gripen verkaufen will, landete bei der TI-Studie im Mittelfeld und erhielt die Note C.

65 Prozent der Firmen hingegen erhielten Bewertungen zwischen D und F, darunter auch der Schweizer Rüstungskonzern Ruag, der nur die zweitschlechteste Note E erhielt.

Transparency untersuchte auf der Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen Angaben zu ethischen Regeln und Systemen zur Korruptionsbekämpfung der Rüstungsunternehmen.

Nur einmal die Note A

Fast die Hälfte der untersuchten Konzerne lieferte demnach «nur sehr wenige Nachweise» über die Existenz von Systemen zur Korruptionsvermeidung und darüber, dass sie ethische Standards einhielten, kritisierte Transparency International. Sie seien daher in die Kategorien E und F eingeordnet worden.

Die absolute Bestnote A erhielt nur ein einziges Unternehmen: der US-Konzern Fluor Corporation.

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