In mehreren Städten der Schweiz ist am Schmutzigen Donnerstag lautstark die Fasnachtszeit eingeläutet worden. Allein in Luzern waren Tausende an der Fritschi-Tagwache und am Umzug dabei. Auch in Sitten, Solothurn und Bellinzona ging das närrische Treiben los.
Die Polizei schätzte die Zahl der Fasnachtsbesucher in der Innenstadt am frühen Morgen auf gegen 18’000 Personen. Im vergangenen Jahr waren es bei Regenwetter 15’000 gewesen. Das Luzerner Fasnachtskomitee nahm an, dass am Morgen in ganz Luzern über 25’000 Fasnächtler auf den Beinen waren.
Die Nacht auf Donnerstag verlief laut Luzerner Polizei «äusserst friedlich». Der Rettungsdienst des Luzerner Kantonsspitals hingegen hatte mehr zu tun als im ruhigen Vorjahr. Er rückte im Zusammenhang mit der Fasnacht am Donnerstagmorgen zu acht Einsätzen aus. In sechs Fällen hatten Fasnächtler eine Alkoholvergiftung erlitten, wie eine Spital-Sprecherin auf Anfrage sagte.
Farbenfroher Umzug bei Sonnenschein
Nach der Tagwache stand in Luzern am Nachmittag bereits ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Der Fritschi-Umzug, dessen Tradition bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht. Laut Angaben der Luzerner Polizei sahen sich diesen 26’000 Personen an. Im Vorjahr waren 25’000 Fasnächtler dabei gewesen.
Die Umzugsroute führte vom Luzernerhof über die Seebrücke bis in die Neustadt. Angeführt wurde der erste Umzug der diesjährigen Fasnacht von Bruder Fritschi und seiner Frau Fritschinen sowie der Zunft zu Safran, deren Ehrentag der Schmutzige Donnerstag ist. Insgesamt waren 39 Nummern am Start.
Nach dem Schmutzigen Donnerstag dauert die Fasnacht in Luzern an – bis in die Morgenstunden des Aschermittwochs. Am Güdismontag findet der Wey-Umzug statt, ein letzter Höhepunkt ist am Dienstagabend der Monsterkorso der Vereinigten Guggenmusigen durch die Altstadt.
Weisse Nachthemden in Solothurn
Ebenfalls um fünf Uhr in der Früh brach in der Stadt Solothurn das Fasnachtsfieber aus. Tausende in weissen Nachthemden, Zipfelmützen und roten Halstüchern läuteten die vier lärmigsten Tage mit der Chesslete ein.
Rund 5000 Chessler zogen rund eine Stunde lang, angeführt vom Oberchessler, durch die Gassen und Strassen der Kantonshauptstadt. Die nächsten Höhepunkte bilden die Fasnachtsumzüge vom Sonntag und vom Dienstag. Am Mittwoch wird dem Spuk mit dem Böögverbrönne und dem Cherzlilösche ein Ende bereitet.
Narren auch im Wallis und im Tessin
Auch im katholischen Wallis startete am Donnerstag die Narrenzeit. Der Auftakt des närrischen Treibens wurde am Donnerstagnachmittag in Sitten zelebriert. Die Fasnacht von Sitten feiert dieses Jahr ihren 40. Geburtstag.
Im Oberwallis erreicht die Fasnacht vor allem mit dem Umzug vom Sonntag in Brig einen Höhenpunkt. Und im Lötschental treiben wieder die bekannten «Tschäggättä» – Figuren mit fratzenhaften Holzmasken und Tierfellen – ihr Unwesen.
In Bellinzona TI begann am Donnerstag die 152. Auflage des Karnevals «Rabadan». Nahezu die gesamte Innenstadt steht im Zeichen des Karnevals, die zentralen Plätze sind geschmückt oder mit Zelten überbaut.