Rund 100 Läufer haben am Sonntag bei Regen und kühlen Temperaturen am ersten Marathon in der Palästinenserstadt Bethlehem teilgenommen. Als Erster rannte Abdel Nasser Awadschneh, ein Palästinenser aus Jericho im Westjordanland, durchs Ziel.
Nach Angaben der Organisatoren war er mit drei Stunden, neun Minuten und 47 Sekunden der Schnellste. «Das fühlt sich gut an», sagte Awadschneh nach dem Rennen. Er habe zwei Monate für den Lauf trainiert. Am Ende habe er länger gebraucht als erwartet, weil er einmal falsch abgebogen sei.
Zwei Däninnen hatten den Marathon organisiert, neben dem auch ein Halbmarathon und ein 10’000-Meter-Lauf stattfanden. Die insgesamt 500 Teilnehmer kamen zur Hälfte aus den Palästinensergebieten und zur anderen Hälfte aus dem Ausland.
Die Marathonläufer mussten zweimal dieselbe Schleife laufen, um auf die vorgeschriebene Strecke zu kommen. Der Grund dafür war, dass die Organisatoren keine zusammenhängende Strecke von rund 42 Kilometern Länge im sogenannten Gebiet A im Westjordanland finden konnten, das unter alleiniger Kontrolle der Palästinenser steht.
Die 21 Kilometer lange Runde führte unter anderem durch Flüchtlingslager und entlang eines Teils der israelischen Sperranlage zum Westjordanland. Der Lauf stand unter dem Motto «Recht auf Bewegung». Einige Teilnehmer trugen das traditionelle Palästinensertuch, andere hielten palästinensische Flaggen in der Hand.