Rund 10’000 Menschen protestieren in Magdeburg gegen Rechts

Mit einer Menschenkette, Mahnwachen, Informationsständen und einem bunten Programm haben am Samstag im deutschen Magdeburg Tausende gegen Rechtsextremismus protestiert. Nach Angaben von Polizei und Stadtverwaltung beteiligten sich rund 10’000 Menschen an den Aktionen unter dem Motto „Meile der Demokratie“.

Als KZ-Häftlinge verkleidete Demonstranten (Bild: sda)

Mit einer Menschenkette, Mahnwachen, Informationsständen und einem bunten Programm haben am Samstag im deutschen Magdeburg Tausende gegen Rechtsextremismus protestiert. Nach Angaben von Polizei und Stadtverwaltung beteiligten sich rund 10’000 Menschen an den Aktionen unter dem Motto „Meile der Demokratie“.

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper betonte, die Stadt und mehr als 150 Initiativen wollten ein kraftvolles Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass setzen. Anlass für die Aktion war eine alljährliche Demonstration von Rechtsextremen, an der nach Polizeiangaben diesmal 1200 Neonazis aus ganz Deutschland teilnahmen.

Die NPD ruft seit Jahren anlässlich der Bombardierung Magdeburgs am 16. Januar 1945 zu einem Aufmarsch in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt auf. Bei dem Luftangriff wenige Monate vor Kriegsende waren etwa 2500 Menschen ums Leben gekommen, rund 90 Prozent der Altstadt wurden zerstört. Magdeburg galt neben Dresden und Köln als eine der im Zweiten Weltkrieg am schwersten zerstörten Städte.

Um Ausschreitungen zu verhindern, war die Polizei am Samstag mit einem Grossaufgebot von mehr als 2000 Beamten im Einsatz. Auch aus mehreren Helikoptern wurde die Lage beobachtet. Nach Polizeiangaben gab es bis zum Nachmittag keine grösseren Zwischenfälle.

Zur „Meile der Demokratie“ war auch Politprominenz aus der Bundespolitik nach Magdeburg gekommen. SPD-Chef Sigmar Gabriel, Grünen-Chefin Claudia Roth und die Vorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch, forderten in ihren Ansprachen ein Verbot der NPD und würdigten das Engagement der Magdeburger im Kampf gegen Rechts.

„Die grosse Resonanz dieser Veranstaltung zeigt, dass die Magdeburger ihre Stadt nicht preisgeben und für Demokratie kämpfen“, sagte Gabriel.

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