In Sri Lanka sind am Samstag mehr als 1400 Gefangene vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Staatschef Mahinda Rajapakse erliess zum 64. Jahrestag der Unabhängigkeit von Grossbritannien eine Amnestie für Häftlinge, die kurze Gefängnisstrafen absassen.
Der einstige Präsidentschaftsbewerber und frühere Armeechef Sri Lankas, Sarath Fonseka, war nicht unter den Freigelassenen. In Medienberichten war zuvor darüber spekuliert worden, dass Rajapakse am Unabhängigkeitstag auch seinen Rivalen begnadigen könnte.
Unter Fonsekas Kommando hatten die Streitkräfte Sri Lankas im Jahr 2009 eine fast vier Jahrzehnte dauernde Rebellion der Tamilen im Norden der Insel niedergeschlagen. Dafür wurde er als Nationalheld gefeiert.
Kurz nach dem Sieg über die Unabhängigkeitskämpfer der Befreiungstiger von Tamil Eelam zerstritten sich Fonseka und Rajapakse jedoch, woraufhin Fonseka seine Armeekarriere beendete, bei der Präsidentschaftswahl im Januar 2010 gegen den Amtsinhaber antrat und diesem unterlag. Im September desselben Jahres wurde er wegen Korruption zu einer 30-monatigen Haftstrafe verurteilt.