Rund 2000 Tamilen demonstrieren in Genf

Vor dem UNO-Sitz in Genf haben sich am Montag rund 2000 Tamilen aus allen Teilen Europas zu einer Kundgebung versammelt. Sie verlangten die Schaffung eines internationalen Gerichts, das über die 2009 von den Behörden Sri Lankas begangenen Kriegsverbrechen urteilen soll.

Rund 200 Tamilen verlangen in Genf ein internationales Gericht (Bild: sda)

Vor dem UNO-Sitz in Genf haben sich am Montag rund 2000 Tamilen aus allen Teilen Europas zu einer Kundgebung versammelt. Sie verlangten die Schaffung eines internationalen Gerichts, das über die 2009 von den Behörden Sri Lankas begangenen Kriegsverbrechen urteilen soll.

Die Kundgebungsteilnehmer zogen vom Genfer Bahnhof bis zur Place des Nations. Sie verlangten, dass der UNO-Menschenrechtsrat, der am 23. März in Genf zusammenkommt, eine Resolution zu Sri Lanka fasst. Im September hatte der Menschenrechtsrat das Geschäft vertagt, weil er die Resultate von Untersuchungen abwarten wollte.

Es wurden Fahnen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) geschwenkt, ebenso wie britische und französische Fahnen. Auf Spruchbändern forderten die Demonstranten die Selbstbestimmung des tamilischen Volkes und prangerten den „Völkermord“ an.

„Die Kriegsverbrechen sind bewiesen. Wir verlangen Gerechtigkeit“, hiess es auf zahlreichen Spruchbändern. Andere verlangten, dass Sri Lanka „die Liste der 18’000 Gefangenen“ veröffentliche, andere prangten den Missbrauch von Kindern als „Sexsklaven“ an. Auf der Place des Nations wurde den Opfern des Bürgerkriegs gedacht.

Drei Jahre seien seit dem Ende des Bürgerkrieges vergangen, aber die Regierung in Colombo habe seither noch nichts für eine politische Lösung der Tamilen unternommen, hiess es aus Kreisen der Kundgebungsteilnehmer weiter.

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