Im Nordosten Nigerias haben mutmassliche Islamisten nach Angaben eines Dorfvorstehers am Wochenende etwa 30 Jugendliche verschleppt. Die Männer hätten alle Jungen ab 13 und alle Mädchen ab 11 Jahren mitgenommen.
Dies sagte der Verantwortliche des Dorfs Mafa, Alhaji Shettima Maina, am Sonntag. Ein weiterer Verantwortlicher, Mallam Ashiekh Mustapha, machte ähnliche Angaben. Beide berichteten ausserdem, dass bei einem Angriff auf das Nachbardorf Ndango vor einigen Tagen 17 Menschen starben.
Dem Dorfvorsteher zufolge ist Mafa samt Umgebung tägliches Ziel islamistischer Angriffe. Viele Bewohner seien deshalb in Richtung Maiduguri geflohen, der 50 Kilometer entfernten Hauptstadt des Bundesstaats Borno. Sie befürchteten, getötet zu werden oder ihre Kinder zu verlieren. Von der Regierung sei bislang keine Hilfe gekommen.
Erst in der vergangenen Woche waren in Borno in den Städten Wagga und Gwarta etwa 60 Frauen und Mädchen entführt worden. Die beiden Städte liegen in der Nähe von Chibok. Dort hatte die Islamistengruppe Boko Haram im April mehr als 200 Mädchen aus einer Schule verschleppt.
Den Islamisten wird vorgeworfen, immer wieder Menschen zum Einsatz als Kämpfer, Sklaven oder Ehefrauen zu entführen. Boko Haram will im Norden Nigerias einen islamischen Gottesstaat errichten.