Unter starkem Polizeischutz sind mehr als 300 Menschen zu einer Homosexuellen-Parade in der kroatischen Hafenstadt Split zusammengekommen. Die Teilnehmer versammelten sich am Samstag in einem Park in der zweitgrössten Stadt des Landes, um ihren Marsch zu beginnen.
Rund 900 Polizisten bewachten die Parade. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren etwa ein Dutzend Menschen, darunter vier Journalisten, verletzt worden, als Gegendemonstranten Steine und Flaschen auf die rund 200 Teilnehmer warfen.
Die Teilnehmer schwenkten Fahnen in Regenbogenfarben und hielten Plakate mit der Aufschrift „Gay ist OK“ oder „Gleich vor dem Gesetz“ hoch. Auch fünf Minister der kroatischen Regierung liefen mit sowie mehrere ausländische Diplomaten und prominente kroatische Intellektuelle.
Split gilt als Hochburg konservativer Nationalisten. Die Polizei hatte für Samstag eine Null-Toleranz-Politik bei gewaltsamen Ausschreitungen angekündigt. Eine geplante Gegendemonstration wurde nicht genehmigt. Lediglich ein „friedlicher Marsch“ von Gegnern der Parade wurde erlaubt.
Die Europäische Union erklärte, sie werde den Ablauf der Parade genau beobachten. Sie forderte Zagreb auf, die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten.