Rund 50 Tote bei ethnischer Gewalt in Nigeria

Bei schweren ethnischen Unruhen in Zentralnigeria sind nach Armeeangaben mindestens 48 Menschen getötet worden. Augenzeugen zufolge handelte es sich um eine Vergeltungsaktion für mutmassliche Viehdiebstähle.

Eine Viehherde der Bevölkerungsgruppe der Fulani (Archiv) (Bild: sda)

Bei schweren ethnischen Unruhen in Zentralnigeria sind nach Armeeangaben mindestens 48 Menschen getötet worden. Augenzeugen zufolge handelte es sich um eine Vergeltungsaktion für mutmassliche Viehdiebstähle.

Bewaffnete Angreifer aus dem Nachbarland Niger hätten im Bundesstaat Plateau drei Dörfer des Tarok-Clans angegriffen und mehr als 100 Häuser in Brand gesteckt, berichtete die Zeitung «This Day» am Freitag. Unter den Opfern seien auch Kinder und ältere Menschen, erklärten demnach Augenzeugen.

«Wir kennen die genaue Totenzahl noch nicht, da wir im Busch immer noch Leichen finden», sagte ein örtlicher Geistlicher. «Die Angreifer sind den Leuten auf Motorrädern gefolgt und haben sie erbarmungslos getötet, als sie versuchten, zu entkommen.»

Bewohner vermuteten einen Angriff von Viehhirten der mehrheitlich muslimischen Bevölkerungsgruppe der Fulani auf die vor allem von christlichen Tarok bewohnten Dörfer. Viele Dörfer im unruhigen Nigeria haben eigene Bürgerwehren, um sie gegen Viehdiebe und kriminelle Banden zu verteidigen. Die Auseinandersetzungen führen häufig in eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt.

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