Rund 50 Waisenkinder aus Nordkorea sind nach Angaben einer südkoreanischen Abgeordneten ins Nachbarland China geflohen. Die Kinder seien bereits Ende Februar aus einem Waisenhaus in der nordkoreanischen Grenzstadt Hyesan im Nordosten des Landes geflohen.
Sie versteckten sich nun in China, sagte die Oppositionspolitikerin Park Sun Young am Donnerstag der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Ihres Wissens seien sie „glücklicherweise“ bislang nicht von der chinesischen Polizei geschnappt worden.
Aus demselben Kinderheim waren den Angaben zufolge schon im Dezember 30 Kinder geflohen. 20 von ihnen wurden demnach von nordkoreanischen Grenzsoldaten aufgegriffen und verprügelt.
Die zehn anderen seien von der chinesischen Polizei geschnappt worden und sollten nun zurück in ihre Heimat geschickt werden. Angaben zum Alter der Kinder wurden nicht gemacht.
Südkorea hat China wiederholt dazu aufgerufen, nordkoreanische Flüchtlinge nicht mehr abzuweisen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen drohen ihnen in Nordkorea Arbeitslager und Folter.
Seit dem Ende des Korea-Kriegs (1950-53) sind mehr als 21’700 Nordkoreaner in den Süden geflohen, rund die Hälfte von ihnen in den vergangenen fünf Jahren. Die meisten fliehen zu Fuss über China. Dort sollen sich Flüchtlingsorganisationen zufolge rund 100’000 Nordkoreaner versteckt halten.