Rund 60 Gefangene verweigern in Genf Rückkehr in ihre Zelle

Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon haben sich am Montag rund 60 Gefangene während Stunden geweigert, in ihre Zellen zurückzukehren. Der Vorfall habe sich nach dem Spaziergang der Gefangenen am Nachmittag ereignet, sagte Gefängnis-Direktor Constantin Franziskakis am Abend der Nachrichtenagentur SDA.

Das Genfer Gefängnis Champ-Dollon ist chronisch überfüllt (Archiv) (Bild: sda)

Im Genfer Gefängnis Champ-Dollon haben sich am Montag rund 60 Gefangene während Stunden geweigert, in ihre Zellen zurückzukehren. Der Vorfall habe sich nach dem Spaziergang der Gefangenen am Nachmittag ereignet, sagte Gefängnis-Direktor Constantin Franziskakis am Abend der Nachrichtenagentur SDA.

Gegen 20 Uhr seien die Gefangenen dann doch in ihre Gefängniszellen zurückgekehrt. Vor Ort sei ein Aufgebot von Polizisten und Feuerwehrleuten gewesen, „um wenn nötig alle möglichen widrigen Entwicklungen abzuwehren“, sagte Franziskakis.

Chronische Platznot

Das Gefängnis Champ-Dollon ist berüchtigt, unter anderem weil es chronisch überfüllt ist. So wurden im vergangenen Jahr dort durchschnittlich 564 Menschen festgehalten. Vorgesehen ist eine Belegung von 270 Gefangenen.

Gemäss Franziskakis hatte der Protest der Gefangenen jedoch nichts mit der Überbelegung zu tun. Die Verweigerer lebten alle in einem neuen Flügel des Gefängnisses mit Einzelzellen. „Sie wollten Zugang zur Sporthalle“, sagte der Direktor. Zudem hätten sie die „inhumanen Aspekte der Gefängnisumgebung“ kritisiert.

Die Direktion des Gefängnis werde sich deshalb am (morgigen) Dienstag mit einer Delegation der Gefangenen treffen, um über deren Forderungen zu diskutieren.

Nächster Artikel