Rund 800 Menschen üben mit simuliertem TGV-Unfall in der Waadt

Ein in einem Tunnel entgleister TGV mit 141 Reisenden an Bord, ein brennender Waggon, 19 Tote und 109 Verletzte: Mit diesem Szenario haben in der Nacht auf Sonntag schweizerische und französische Rettungsorganisationen geübt. Rund 800 Menschen waren beteiligt.

Nur zum Schein verletzt: TGV-Fahrgast (Bild: sda)

Ein in einem Tunnel entgleister TGV mit 141 Reisenden an Bord, ein brennender Waggon, 19 Tote und 109 Verletzte: Mit diesem Szenario haben in der Nacht auf Sonntag schweizerische und französische Rettungsorganisationen geübt. Rund 800 Menschen waren beteiligt.

Zwölf Stunden dauerte die grenzüberschreitende Übung im Mont d’Or-Tunnel zwischen Vallorbe VD und dem französischen Longevilles. Im Tunnel entgleiste gemäss der Übungsanlage am Samstag um 22.42 Uhr ein TGV, der mit 141 Reisenden an Bord in Richtung Frankreich unterwegs war. Ein Wagen des Zuges fing danach Feuer.

130 Figurantinnen und Figuranten hatten ihre Rollen unter sehr realistischen Bedingungen zu spielen. Die Nacht war kalt, der Boden vereist und es lag Schnee. Üben mussten Behördenmitglieder, Profis von Notfalldiensten und Mitglieder von Milizorganisationen.

Laut einem Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei wurden zum ersten Mal soziale Medien in eine Übung dieser Art einbezogen. Während des zwölf Stunden dauernden Einsatzes wurden über Internet Nachrichten und Bilder veröffentlicht.

Gerüchte dementieren

Die zuständigen Stellen hätten deshalb nicht nur informieren müssen, sondern auch Gerüchte dementieren, wonach sich wichtige Persönlichkeiten aus der Schweiz und aus Frankreich in dem verunglückten Zug befunden hätten, sagte der Polizeisprecher.

Ziel der Übung war nicht nur, die Bergung und Rettung der Opfer zu trainieren, sondern auch die Alarmierung und die Koordination zwischen beiden Nachbarländern auf allen strategischen Ebenen zu erproben. Beide Seiten zogen am Sonntag eine positive Bilanz. Die Informationen seien gut geflossen.

Probleme bei einem solchen Unfall stellen sich, wenn es darum geht, die Übersicht über die Lage der Verletzten, deren Anzahl, den Schweregrad der Verletzungen und die Einweisungen in Spitäler zu behalten. Verbessern muss sich laut dem Polizeisprecher das Sichern des Unfallortes, damit die Rettungsteams ungefährdet arbeiten können.

An der Übung beteiligt war auch der Krisenstab des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Auch seine Arbeit wurde positiv beurteilt.

Nächster Artikel