Rund zwei Drittel der 72’000 Versicherten der konkursiten Supra, die von der Assura übernommen werden, zahlen im nächsten Jahr höhere Prämien. Sie haben nun bis am 8. Januar Zeit, sich zu entscheiden, ob sie zu einer anderen Kasse wechseln wollen.
Noch vor Ablauf der von der Finanzmarktaufsicht (FINMA) auf den 11. Dezember festgelegten Frist erhalten die 72’000 Versicherten ab (morgen) Samstag ihren neuen Zusatzversicherungsvertrag sowie die dazugehörenden Beilagen. Wie die Assura weiter mitteilte, kann der Vertrag bis am 8. Januar 2013 gekündigt oder abgeändert werden. Die Supra Versicherungen AG war am 14. November in Konkurs gesetzt worden.
14’600 Versicherte kommen laut Mitteilung vom Freitag in den Genuss einer Prämiensenkung, während 11’600 im 2013 eine identische Prämie wie im Vorjahr zahlen werden. 17’800 Versicherte hingegen müssen eine Erhöhung ihrer Prämie um mehr als 20 Franken in Kauf nehmen. Diese beruhe jedoch auf den aktuellen Tarifen der Assura, welche auf dem Markt konkurrenzfähig seien.
Während vieler Jahre seien die Prämien der meisten Versicherten der Supra aufgrund des garantierten Eintrittsalters, namentlich bei den Spitalzusatzversicherungen für die private oder halbprivate Abteilung, deutlich zu tief angesetzt gewesen, rechtfertigt die Assura die Prämienerhöhung. Zudem seien bei den Kollektivversicherungen zu hohe Rabatte gewährt worden, die nicht von der FINMA genehmigt worden seien.
Neues Franchisensystem
Um die Prämienerhöhungen zu dämpfen, sei in Absprache mit der FINMA ein spezielles Rabattprogramm erarbeitet worden, das aus Mitteln finanziert werde, die aus der Liquidation der Supra stammten. Zahlreiche Versicherte mit einer Spitalzusatzversicherung für die Privat- oder Halbprivatabteilung würden dadurch während vier Jahren von einer reduzierten Prämie profitieren.
Bei rund 3300 Versicherten kommt es zu einer Prämienerhöhung aufgrund des Wegfalls der Franchise, welche sich bei der Supra auf bis zu 5000 Franken belaufen konnte. Die Assura bietet kein solches Franchisensystem an. Die betroffenen Personen sollen hingegen über eine bedeutend bessere Versicherungsdeckung verfügen.