Galen Rupp, Schützling des umstrittenen Trainers Alberto Salazar, wird in Eugene zum siebenten Mal US-Meister über 10’000 m. Der Olympia-Zweite von London siegt in 28:11,61 Minuten.
Salazar, dem unter anderem vorgeworfen wird, Rupp schon im Teenager-Alter mit Testosteron versorgt zu haben, verfolgte das Geschehen auf einem Hocker sitzend. Der Presse stellte sich der 56-Jährige, der auch den britischen Doppel-Olympiasieger Mo Farah betreut, aber nicht. Allerdings hatte er zuvor auf der Homepage des Oregon Project zu allen Vorwürfen Stellung genommen und betont, sämtliche Regeln eingehalten zu haben. Ob dem wirklich so ist, versucht die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA herauszufinden. Diese hat schon den einstigen Radprofi Lance Armstrong zu Fall gebracht.
Für die herausragende Leistung am ersten Wettkampftag im Hayward Field zeichnete Weitspringer Marquis Dendy verantwortlich. Der 22-Jährige siegte mit beachtlichen 8,68 m. Die Weite kommt allerdings nicht in die Bestenlisten, da er von einem Rückenwind von 3,7 m/s profitiert hat. Jeffrey Henderson, mit 8,50 m Jahresbester, sprang mit legaler Windunterstützung 8,44 m. Im Kugelstossen durchbrach Michelle Carter mit 20,02 m als dritte Frau in diesem Jahr nach Christina Schwanitz (De) und Gong Lijiao (China) die 20 Meter-Marke.
Im Vorlauf über die 100 m brillierte der 19-Jährige Trayvon Bromell mit 9,84 Sekunden. Schneller war heuer einzig Landsmann Justin Gatlin (9,74) gelaufen. Tyson Gay (9,85) musste sich in seiner Serie dem 22-jährigen Remontay McClain (9,82) geschlagen geben – bei einem zu starken Rückenwind von 4,9 m/s.