Russen nehmen Kontakt mit verloren geglaubter Marsmondsonde auf

Knapp zwei Tage nach der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA hat auch die russische Raumfahrtbehörde Kontakt mit der verloren geglaubten Marsmondsonde „Phobos-Grunt“ aufnehmen können.

Hier klappte noch alles: Mit einer Rakete startete die Sonde vor rund zwei Wochen ihre Mission (Archiv)

Knapp zwei Tage nach der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA hat auch die russische Raumfahrtbehörde Kontakt mit der verloren geglaubten Marsmondsonde „Phobos-Grunt“ aufnehmen können.

Das russische Raumfahrtzentrum in Baikonur habe am Donnerstagnachmittag erstmals ein Signal der vor zwei Woche ins All geschickten Sonde empfangen, meldete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Roskosmos-Sprecher.

Auch eine Bodenstation der ESA im australischen Perth empfing am Donnerstag ein weiteres Signal. Dieses sei wesentlich deutlicher als das vom Dienstagabend gewesen, hiess es auf der Webseite der ESA.

Russland hatte die Sonde am 8. November mit einer Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur gestartet. Sie sollte auf Phobos, dem grössten Marsmond, Bodenproben sammeln und bis 2014 zur Erde bringen.

Doch wenige Stunden nach dem Start gab es technische Probleme, so dass „Phobos-Grunt“ den entscheidenden Austritt aus der Erdumlaufbahn nicht schaffte, um Kurs auf den Marsmond zu nehmen. Das Projekt kostete fünf Milliarden Rubel (rund 146 Millionen Franken).

Mission bereits gescheitert

Hoffnung, die Mission doch noch erfüllen zu können, gibt es laut Juri Karasch von der Russischen Kosmonautenakademie nicht. Es gehe lediglich darum, die Risiken bei einem Absturz der Sonde zu minimieren, zitierte Interfax den Experten.

Demnach ist das Zeitfenster, um die Sonde noch in die richtige Umlaufbahn zu manövrieren, geschlossen. Zudem gebe es nicht mehr genug Treibstoff, um den Marsmond Phobos zu erreichen. Laut einem Sprecher des russischen Militärs wird im Januar oder Februar mit dem Absturz der Sonde gerechnet.

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