Russische Forscher finden neue Bakterienart in Antarktis-See

In einem von dickem Eis bedeckten See in der Antarktis haben russische Forscher nach eigenen Angaben Bakterien entdeckt, die keiner bislang bekannten Art ähneln. Die Mikroben seien in Wasserproben gefunden worden, die im Mai 2012 aus dem Wostoksee genommen worden seien.

Die russischen Forscher im Gruppenbild, nachdem sie sich am 5. Februar 2012 zum Wostoksee durchgebohrt hatten (Archiv) (Bild: sda)

In einem von dickem Eis bedeckten See in der Antarktis haben russische Forscher nach eigenen Angaben Bakterien entdeckt, die keiner bislang bekannten Art ähneln. Die Mikroben seien in Wasserproben gefunden worden, die im Mai 2012 aus dem Wostoksee genommen worden seien.

Die entdeckte DNA passe zu keiner anderen in den weltweiten Datenbanken, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Donnerstag den Genetikforscher Sergej Bulat vom Institut für Nuklearphysik in St. Petersburg.

Nach Bulats Angaben unterscheidet sich die DNA der Bakterien zu mehr als 86 Prozent von der genetischen Struktur bislang bekannter Arten. „Wenn es diesen Fund auf dem Mars gegeben hätte, würden alle sagen, es gibt Leben auf dem Mars“, sagte der Forscher weiter.

Im Mai solle neues Wasser aus dem See entnommen und auf die Bakterien hin untersucht werden. Wenn deren DNA erneut nachgewiesen werde, „können wir mit Sicherheit sagen, dass wir neues Leben auf der Erde gefunden haben“, sagte Bulat.

Der Wostoksee ist der grösste See unter dem Eisschild der Antarktis. Forscher gehen davon aus, dass er bereits länger als eine Million Jahre von Eis bedeckt ist. Bei der Expedition im vergangenen Jahr bohrten russische Forscher fast vier Kilometer tief, bis sie den See erreichten.

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