Russische Hacker haben nach einem Zeitungsbericht im vergangenen Jahr E-Mails von und für US-Präsident Barack Obama gelesen. Wie die «New York Times» am Samstag berichtete, sollen die Cyberkriminellen in Verbindung mit der russischen Regierung gestanden haben.
Vor einiger Zeit hatten US-Regierungsvertreter eingeräumt, es habe Ende letzten Jahres einen «Cyber-Vorfall» gegeben. Wie die «NYT» nun unter Berufung auf ranghohe Regierungsbeamte schreibt, war dieser jedoch «weitaus besorgniserregender» als öffentlich dargestellt.
Dem Bericht zufolge gelangten die Hacker über die E-Mail-Archive von Mitarbeitern des Weissen Hauses in dessen «nicht klassifiziertes» Computersystem sowie in das des US-Aussenministeriums. Von diesen Konten aus hätten sie E-Mails einsehen können, die der Präsident abgesandt oder empfangen habe. Es seien keine als geheim eingestuften Netzwerke gehackt worden, hiess es weiter.
Dennoch enthält auch das «nicht klassifizierte» System Informationen, die laut Regierungsvertretern «hochsensibel» sind: dazu zählen Terminpläne und E-Mail-Wechsel mit Botschaftern und Diplomaten, wie es in dem Bericht weiter heisst.
Unklar ist laut «NYT», wieviele E-Mails von Obama gelesen wurden. Dessen Konto selbst sei nicht gehackt worden, ebenso wenig wie die Server, die die Nachrichten von Obamas Blackberry-Mobiltelefon kontrollieren. Besondere Sorge bereite aber der «russische Aspekt» an dem Fall, wurde ein ranghoher Beamter zitiert.