Russlands Zentralbank hat die Talfahrt des Rubels mit umfangreichen Interventionen am Devisenmarkt abzubremsen versucht. Wie Notenbankchefin Elvira Nabiullina einräumte, nahm sie dafür binnen zehn Tagen rund 6 Mrd. Dollar in die Hand.
«Wir stützen den Rubelkurs derzeit, indem wir unsere Devisenreserven anzapfen», sagte sie in der Parlamentskammer Duma. Trotz dieser Stützungsaktionen sank der Rubel-Kurs auf ein Rekordtief zum Euro. Zwischenzeitlich notierte die russische Währung bei 51,40 Rubel je Euro. Der Dollar kletterte auf den Rekordstand von 40,50 Rubel.
Russland sei weiterhin bereit, den Rubel mit Interventionen am Devisenmarkt vor dem Verfall zu schützen, bekräftigte Nabiullina. Russland verfügte dazu noch Anfang des Monats über einen Schatz von Gold und Devisen im Wert von 454,7 Mrd. Dollar.
Im nächsten Jahr will die Notenbank verstärkt dazu übergehen, den Wechselkurs den Marktkräften zu überlassen. Sie will dann nur noch von Fall zu Fall intervenieren – insbesondere, wenn die Finanzstabilität bedroht ist.
Der Rubel hat im Zug der Ukraine-Krise in diesem Jahr bereits gegen ein Fünftel an Wert gegenüber dem Dollar eingebüsst. Wegen der russischen Rolle im Ukraine-Konflikt hat der Westen gegen das Land Sanktionen verhängt, die in den vergangenen Monaten den Aktienmarkt des Schwellenlandes belasteten und mit zum Kursverfall des Rubels beitrugen.