Russlands Parlament hat Milliardenhilfen für die von den westlichen Sanktionen betroffenen Banken auf den Weg gebracht. Das Abgeordnetenhaus stimmte am Freitag einem Gesetzespaket zur Stützung der Banken in Höhe von bis zu 16,5 Milliarden Dollar zu.
Bevor das Gesetz in Kraft tritt, muss noch das Oberhaus zustimmen und Präsident Wladimir Putin seine Unterschrift leisten. Laut Finanzminister Anton Siluanow können die Banken voraussichtlich Anfang 2015 auf die staatlichen Kapitalspritzen zurückgreifen.
Welche Banken in den Genuss der Hilfen kommen, geht aus dem Gesetzentwurf nicht hervor. Wie der Finanzmarktausschuss der Duma mitteilte, wird mit der Sberbank jedoch eines der Schwergewichte der Branche leer ausgehen. Zusätzliches Kapital könne das Institut bei Bedarf bei der Zentralbank beziehen.
Der russische Staat hat dieses Jahr bereits mehreren Banken unter die Arme gegriffen, die wegen der Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts von den westlichen Kreditmärkten abgeschnitten sind. Zu den bisherigen Empfängern der Staatshilfen gehörte unter anderem die Grossbank VTB.
Zudem war diese Woche die Regulierung des Bankensektors gelockert worden. Damit soll die Wirtschaftskrise gemildert werden, die durch die rasante Talfahrt des Rubel eskaliert ist. Die Landeswährung hat dieses Jahr rund 45 Prozent an Wert zum Dollar eingebüsst. Der russischen Wirtschaft macht neben den Sanktionen auch der Rückgang des Ölpreises zu schaffen, da sie stark von dem Geschäft mit wichtigen Exportgut abhängig ist.