Bei nicht genehmigten Protesten in Russland haben Sondereinsatzkräfte der Polizei zahlreiche Demonstranten festgenommen. Allein in der Hauptstadt Moskau seien mehrere Dutzend Oppositionelle abgeführt worden, meldete die Agentur Interfax am Samstag unter Berufung auf Behördenangaben.
Bei Kundgebungen in St. Petersburg kam es ebenfalls zu vielen Festnahmen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch nannte den Zugriff der Polizei unbegründet. Wie immer am 31. eines Monats demonstrierten die Regierungsgegner für das Recht auf Versammlungsfreiheit, das in Artikel 31 der russischen Verfassung verankert ist.
Bei einer weiteren Kundgebung in Moskau kam es zu einer Rangelei zwischen orthodoxen Gläubigen und Unterstützern von drei inhaftierten Punk-Musikerinnen. Den Mitgliedern der Band Pussy Riot drohen bis zu sieben Jahren Haft nach einer regierungskritischen Aktion im Heiligtum der russisch-orthodoxen Kirche.
Anhänger der Gruppe protestierten mit einem bunt beklebten Minibus gegen die Festnahme der jungen Frauen. Als Gläubige das Fahrzeug mit Weihwasser bespritzen, sei es zum Handgemenge gekommen, teilte die Polizei mit. Die Vorwürfe gegen Pussy Riot sind umstritten. Bei einer Kundgebung in der Stadt Krasnodar forderten Gläubige am Samstag harte Strafen.