Russischer Boykott von EU-Obst laut SECO nicht via Schweiz umgangen

Das SECO kann Moskaus Verdacht einer Umgehung des russischen Boykotts von Obst und Gemüse aus der EU über die Schweiz nicht bestätigen. Es bestünden keine Anhaltspunkte, dass erfolgte Schweizer Lieferungen nicht mit den dazu ausgestellten Zertifikaten übereinstimmten.

Kisten voller Braeburn-Äpfel (Symbolbild) (Bild: sda)

Das SECO kann Moskaus Verdacht einer Umgehung des russischen Boykotts von Obst und Gemüse aus der EU über die Schweiz nicht bestätigen. Es bestünden keine Anhaltspunkte, dass erfolgte Schweizer Lieferungen nicht mit den dazu ausgestellten Zertifikaten übereinstimmten.

Dies habe eine Überprüfung durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) aufgrund einer entsprechenden russischen Anfrage ergeben, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Mittwoch mit. Konkret ging es um die Überprüfung von Pflanzenschutzzertifikaten. Diese enthalten unter anderem Angaben zur Herkunft von Agrarprodukten und sind eine Voraussetzung für deren Export.

Die Schweizer Botschaft in Moskau habe die russischen Behörden dementsprechend informiert, schreibt das SECO weiter. Die Antwort aus Moskau steht noch aus.

Russland hatte die Schweiz Ende November um zusätzliche Informationen zu ihrem Export von Obst und Gemüse nach Russland gebeten.

Moskau hegt laut Medienberichten den Verdacht, die Schweiz werde von der EU dazu benutzt, Obst und Gemüse nach Russland zu verkaufen und so die russischen Sanktionen gegen die EU im Agrarbereich zu umgehen.

Anfang August hatte der Kreml im Kontext des Ukraine-Konflikts ein Importverbot von Agrarprodukten wie Obst, Gemüse, Milchprodukten und Fleisch aus mehreren westlichen Staaten verhängt. Davon betroffen sind neben der EU auch die Vereinigten Staaten, Kanada und Australien.

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