Der liberale Oppositionsführer Boris Nemzow hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seinen luxuriösen Lebensstandard vorgeworfen. Für den Weg in eine seiner 20 Präsidentenwohnungen müsse sich Putin zwischen seinen vier staatlichen Luxusyachten, 43 Flugzeugen und 15 Hubschraubern entscheiden, hiess es in dem zunächst in der regierungskritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ veröffentlichten Bericht.
Der Sprecher Putins, Dimitri Peskow, wies die Vorwürfe am Mittwoch in der Zeitung „Kommersant“ zurück, denn der Präsident habe nie um Nutzungsrechte an diesem „Staatseigentum“ gebeten.
„Eigentlich wird er dazu gezwungen, diese Dinge zu benutzen“, sagte Peskow. Selbst Leser der regierungskritischen Wochenzeitung „The New Times“ äusserten in Kommentaren Unverständnis und warfen Nemzow vor, nicht zwischen Privat- und Staatseigentum zu unterscheiden.
In seinem Artikel „Das Leben eines Galeerensklaven“ warf Nemzow Putin ausserdem vor, die Wähler hinsichtlich seines Einkommens von offiziell weniger als vier Millionen Rubel (etwa 120’000 Franken) zu belügen.
Nemzow forderte eine Erklärung, warum Putin 20 Residenzen brauche, wenn sein Amtskollege in Amerika nur zwei habe. Ein Bürger fragte im Internet zurück: „Wie sollte ein Staatsoberhaupt nach Nemzows Vorstellungen wohl leben?“