Russland darf auf umstrittener AKW-Anlage in Indien weiter bauen

Russland baut im umstrittenen südindischen Atomkraftwerk Kudankulam zwei weitere Reaktorblöcke. Beide Seiten hätten eine Kreditvereinbarung unterzeichnet, sagte der Vorsitzende des russischen Staatskonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, bei einem Besuch von Kremlchef Wladimir Putin in Indien am Montag laut der Agentur Itar-Tass.

Von Russland gebaut: Das umstrittene Atomkraftwerk Kudankulam im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu (Archiv) (Bild: sda)

Russland baut im umstrittenen südindischen Atomkraftwerk Kudankulam zwei weitere Reaktorblöcke. Beide Seiten hätten eine Kreditvereinbarung unterzeichnet, sagte der Vorsitzende des russischen Staatskonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, bei einem Besuch von Kremlchef Wladimir Putin in Indien am Montag laut der Agentur Itar-Tass.

Einzelheiten nannte Kirijenko nicht. Russland hat in Kudankulam im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu bereits zwei Reaktorblöcke gebaut. Diese hätten eigentlich im Dezember eröffnet werden sollen, doch wurden die Bauarbeiten wegen schwerer Proteste in der Bevölkerung hinausgezögert.

Bei Demonstrationen im Oktober waren hunderte Menschen festgenommen worden. Etwa 2000 Bauern und Fischer sowie mehrere Mitglieder von regionalen Parteien hatten versucht, ein staatliches Gebäude in der Landeshauptstadt Chennai zu besetzen. Bereits im September hatten Sicherheitskräfte einen Demonstranten erschossen.

Milliardengeschäfte

Am Rande des Besuches von Putin wurden zudem Verträge für Rüstungsgeschäfte unterzeichnet. Indien kauft für fast drei Milliarden US-Dollar Dutzende russische Jagdflugzeuge und Kampfhelikopter.

Demnach zahlt Indien etwa 1,3 Milliarden US-Dollar für 71 Helikopter vom Typ Mi-17W-5. Hinzu kommen rund 1,6 Milliarden US-Dollar für 42 Jets vom Typ Suchoi Su-30, die in Lizenz in Indien zusammengebaut werden sollen.

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