Auch in Russland ist die Geduld mit dem Iran nicht unendlich. Moskau erhöhte vor den Verhandlungen den Druck. Es hat den engen Partner Iran vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen am Samstag zu einer engeren Zusammenarbeit aufgefordert.
Der UNO-Sicherheitsrat habe den Iran mehrfach unmissverständlich aufgefordert, den rein zivilen Charakter seines Atomprogramms nachzuweisen, sagte Aussenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch nach Angaben der Agentur Interfax. „Wir bestehen darauf, dass Teheran vollständig Folge leistet.“
Russland hatte mehrfach vorgeschlagen, die Sanktionen gegen den Iran bei einem Entgegenkommen Teherans schrittweise abzubauen.
Westliche Regierungen verdächtigen Teheran, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Die iranische Führung bestreitet dies.
US-Regierung fordert Belege
Im Streit um das iranische Atomprogramm haben die USA von der Regierung in Teheran klare Belege gefordert, dass sie nicht nach Atomwaffen strebt. Die US-Regierung hoffe darauf, dass für Samstag geplante Gespräche mit dem Iran ein Klima für Fortschritte schaffen werde, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Jay Carney, am Montag in Washington.
Die USA hätten sehr klare Vorstellungen davon, was der Iran tun müsse, um der Weltgemeinschaft zu zeigen, „dass er nicht nach Atomwaffen strebt“. Dazu seien „konkrete Schritte“ von Seiten Teherans notwendig.
US-Präsident Barack Obama habe bereits „klar gemacht, dass sich das Fenster für den Iran schliesst“, sagte sein Sprecher Carney weiter. Teheran müsse die anstehenden Gespräche deshalb ernst nehmen.
Im Januar 2011 waren die Atomgespräche zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe aus den fünf ständigen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland ergebnislos abgebrochen worden. Die EU und der Iran bestätigten am Montag, dass die neue Runde am Samstag in Istanbul stattfindet.