Russland erwägt nach Conchita-Sieg eigenen Musikwettbewerb

Nach dem Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest (ESC) wird in Russland über einen eigenen Musikwettbewerb mit traditionell familiärem Anstrich nachgedacht.

Conchita Wurst erzürnt die Russen (Bild: sda)

Nach dem Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest (ESC) wird in Russland über einen eigenen Musikwettbewerb mit traditionell familiärem Anstrich nachgedacht.

Nach dem Ergebnis von Kopenhagen sei die «Geduld erschöpft», sagte der Chef der Kommunistischen Partei, Waleri Raschkin, am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax. «Wir müssen diesen Wettbewerb verlassen, wir können diesen endlosen Wahnsinn nicht tolerieren», fügte er mit Blick auf den ESC hinzu und schlug eine Veranstaltung namens «Voice of Eurasia» vor.

Unterstützung für den Vorschlag kam umgehend aus Weissrussland. Das den autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko beratende Slawische Komitee erklärte, das diesjährige ESC-Ergebnis stehe symbolisch für «den vollständigen Kollaps der moralischen Werte in der Europäischen Union». Und weiter hiess es: «Wir brauchen Europa nicht.»

Die Vollbart-Diva Conchita Wurst hatte das ESC-Finale am Wochenende klar gewonnen. Auch in Russland und Weissrussland gab es unter den Zuschauern viel Zustimmung für die Darbietung des österreichischen Travestiekünstlers Tom Neuwirth.

Bei der Telefonabstimmung in Russland hatte Österreich den dritten Platz erreicht, von der Jury wurde der Beitrag aber nur auf den elften Platz gewählt. Insgesamt führte dies zu Rang sechs und damit zu fünf Punkten aus Russland. In Weissrussland ergab sich bei der Telefonabstimmung Platz vier, die Jury verhinderte aber, dass am Ende Punkte aus dem Land kamen.

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