Die Halbfinals an der Eishockey-WM in Russland heissen: USA gegen Kanada und Finnland gegen Russland.
Die USA setzten sich gegen Tschechien 2:1 nach Penaltyschiessen durch. Der Matchwinner der Amerikaner war Auston Matthews, in der abgelaufenen NLA-Saison bei den ZSC Lions tätig. Der 18-jährige Center traf im Penaltyschiessen als einziger Schütze. Matthews hatte in der regulären Spielzeit mit einer schönen Aktion schon das 1:1 (22.) geschossen. In der 27. Minute scheiterte er zudem am Pfosten.
Die Amerikaner hätten die Partie schon in der Verlängerung zu ihren Gunsten entscheiden müssen. 32,3 Sekunden vor dem Ende der Overtime brachte es Denis Wideman fertig, völlig freistehend aus kurzer Distanz über das Tor zu schiessen. Die Partie fand allerdings auf tiefem Niveau statt. Beiden Teams unterliefen viele Fehler, gelungene Spielzüge waren Mangelware. Das 1:0 der Tschechen (16.), welche die Viertelfinals als Gruppensieger erreicht hatten, erzielte Tomas Zohorna per Penalty. Patrick Maroon hatte ihn nur mit einem Foul stoppen können, und dies obwohl sich die Amerikaner in Überzahl befanden.
Die Russen bezwangen Deutschland 4:1. Zunächst sah es nach einer Überraschung aus. Der Aussenseiter verhielt sich im ersten Drittel sehr geschickt und ging dank eines Tores von Patrick Reimer (5.) mit einer 1:0-Führung in die Pause. Danach drehten die Russen aber mächtig auf. Bereits nach 40 Sekunden im Mitteldrittel glich Pawel Schipatschjow aus. Nach dem zweiten Treffer von Schipatschjow führten die Einheimischen in der 35. Minute vorentscheidend 3:1. Der Stürmer von SKA St. Petersburg, der sich beim 2:1 von Jewgeni Dadonow (28.) einen Assist gutschreiben liess, spielt bislang ein überragendes Turnier. Er hat nun fünf Tore und elf Assists auf dem Konto. Für das 4:1 (43.) zeichnete Alexander Owetschkin verantwortlich; er traf erstmals an diesem Turnier.
Auch Finnland wurde seiner Favoritenrolle gerecht und bezwang Dänemark 5:1. Nachdem Jussi Jokinen 134 Sekunden vor dem Ende mit einem Schuss ins leere Tor zum 4:1 getroffen hatte, gab es über den Ausgang der Partie endgültig keinen Zweifel mehr. 21 Sekunden später stellte Mikael Granlund, Teamkollege von Nino Niederreiter bei den Minnesota Wild, mit seinem zweiten Tor nach dem 1:0 (15.) den Schlussstand her.
Die Dänen waren einzig im Powerplay zum 1:2 (32.) erfolgreich. Beim Tor von Lars Eller hatte auch Nikolaj Ehlers, der Sohn des ehemaligen Lausanner Trainers Heinz Ehlers, seinen Stock im Spiel. Finnland zog noch vor der zweiten Pause dank des siebten Turniertreffers des 18-jährigen Patrik Laine wieder auf zwei Tore davon. Die Finnen siegten somit auch im achten Spiel an dieser WM nach 60 Minuten. Die Partie am Samstag gegen Russland ist sozusagen ein vorweggenommener Final.
Allerdings zeigten sich die Kanadier von der 0:4-Niederlage gegen Finnland zum Abschluss der Vorrunde gut erholt. Sie liessen Schweden keine Chance und siegten gleich mit 6:0. Brad Marchand und Max Domi erhöhten in der 33. Minute innert elf Sekunden von 2:0 auf 4:0. Sechs verschiedene Spieler erzielten die Tore der Kanadier. Die USA und Kanada traten schon in der Vorrunde gegeneinander an, damals gewannen die Kanadier diskussionslos 5:1.
Resultate und weiteres Programm:
In Moskau: Tschechien – USA 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:0) n.P. Russland – Deutschland 4:1 (0:1, 3:0, 1:0). – In St. Petersburg: Finnland – Dänemark 5:1 (1:0, 2:1, 2:0). Kanada – Schweden 6:0 (1:0, 3:0, 2:0).
Halbfinals. Samstag, 21. Mai. In Moskau: Finnland – Russland (15.15 Uhr., USA – Kanada (19.15 Uhr). – Sonntag, 22. Mai. Spiel um Platz 3 (15.15 Uhr) und Final (19.45 Uhr).