Russland und westliche Staaten arbeiten bei der humanitären Hilfe für die syrische Bevölkerung intensiver zusammen, als bisher bekannt. Das geht aus einer Erklärung der deutschen Regierung hervor.
«Die Aufnahme der technisch anspruchsvollen Flüge, bei denen Hilfsgüter aus 6000 Metern Höhe mit Spezialfallschirmen abgeworfen werden, ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Russland und den westlichen Staaten», zitiert die «Rheinische Post» am Donnerstag aus einer Antwort der deutschen Regierung auf eine Anfrage der Linken.
Auf diese Weise würden rund 100’000 Menschen in den von der Terrormiliz Islamischer Staat belagerten Teilen der Stadt Deir Essor aus der Luft versorgt. Insgesamt erhielten nach der Regierungsmitteilung 255’000 Menschen in belagerten Gebieten Hilfe.
Dramatisch ist nach Einschätzung der Regierung vor allem die Lage in Aleppo. Dort sollen etwa 300’000 Menschen in Stadtvierteln unmittelbar an den Frontlinien leben. «Diese leiden an mangelhafter Versorgung aufgrund von Luftangriffen und dem Abschneiden von Versorgungswegen durch das Vorrücken der syrischen Armee», lautet die Schilderung des Auswärtigen Amtes.
Daneben hätten rund 150’000 Binnenflüchtlinge Schutz im syrisch-türkischen Grenzgebiet gesucht. Nur ein Teil von ihnen sei in Lagern untergekommen. Die Mehrheit lebe unter freiem Himmel und sei von regelmässiger Versorgung mit Nahrung und Medikamenten abgeschnitten.