Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat der Eurozone am Donnerstag Hilfe zur Überwindung der Schuldenkrise zugesagt. „Wir sind bereit, die notwendigen finanziellen Mittel für die EU und die Eurozone zu investieren“, sagte Medwedew nach einem EU-Russland-Gipfel in Brüssel.
Von russischer Seite waren bislang zehn Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt worden. Medewedews Wirtschaftsberater Arkadi Dworkowitsch deutete am Donnerstag an, die Gesamtsumme könnte um bis zu zehn Milliarden Dollar höher liegen.
Bei den mindestens zugesagten zehn Milliarden Dollar handelt es sich demnach um Gelder, die Russland kommendes Jahr vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückbekommt. Das Land werde aber den Betrag für die Hilfe der Euroländer beim IWF belassen, wenn es der Währungsfonds für nötig halte.
Am ursprünglichen Ziel festhalten
Im Gegenzug müssten die Euroländer aber an ihrem ursprünglichen Ziel eines Rettungsfonds mit einer Kraft von einer Billion Euro festhalten.
Auf dem EU-Gipfel vor einer Woche war beschlossen worden, als kurzfristige Antwort auf die Schuldenkrise bis zu 200 Milliarden Euro aus den EU-Ländern für die Krisenbekämpfung durch den IWF in Form von bilateralen Krediten bereitzustellen.
Der Idee zufolge stellen die Notenbanken der EU-Länder dem IWF das Geld bereit, damit dieser damit Hilfen für Euro-Krisenländer finanziert. Die EU-Länder hoffen, dass auch andere Länder mit Geldern für den IWF den Kampf gegen die Schuldenkrise unterstützen.
Medwedew wiederholte die von seinem Berater genannten Zahlen vor der Presse nicht. Sein Land sei jedoch bereit, Hilfen über den IWF „und andere Massnahmen zur Unterstützung“ zu prüfen.
Es liege im Interesse seines Landes, die EU als „kraftvolle politische und wirtschaftliche Macht“ zu erhalten, fügte der russische Staatschef hinzu. Die Hälfte des russischen Aussenhandels werde mit der EU abgewickelt, zudem halte Russland mehr als 40 Prozent seiner Währungsreserven in Euro.