In Peking steht zum ersten Mal ein russisches Team im Final einer Curling-WM. Die Crew um Skip Anna Sidorowa gewinnt den Halbfinal gegen die EM-Zweiten aus Schweden überraschend deutlich 9:3.
An den letzten drei, von den Schweizer Teams gewonnenen Weltmeisterschaften war die 26-jährige Sidorowa mit ihrer über Jahre kaum veränderten Formation aus Moskau jeweils Dritte geworden. Es waren zugleich die einzigen drei WM-Medaillen für das russische Curling überhaupt.
In Peking nun sind Nkeiruka Esech, Alina Kowalewa, Alexandra Rajewa, Margarita Fomina und Anna Sidorowa mit dem Erreichen des Finals gegen die hohen Favoritinnen aus Kanada eine Stufe weitergekommen. Sie bezwangen die von Anna Hasselborg angeführten Schwedinnen dank einem Dreierhaus im 7. End und einem gestohlenen Dreier im 8. End diskussionslos.
Im Final vom Sonntag um 9 Uhr Schweizer Zeit sehen sich die Russinnen indessen in die Rolle der Aussenseiterinnen zurückgesetzt. Das kanadische Team aus Ottawa um Skip Rachel Homan hat bis anhin zwölf von zwölf Spielen für sich entschieden. Homan hat aus der Heimat den Auftrag mitgebracht, der bislang einmaligen Durststrecke des kanadischen Frauencurlings ein Ende zu setzen. Seit dem Titelgewinn von Jennifer Jones 2008 gab es für Kanada nie mehr WM-Gold.
Russlands Curlerinnen haben auch ausserhalb der Eisrinks eine gewisse Bekanntheit erlangt. Sie posieren im Internet in zum Teil freizügigen Aufnahmen als Models. Dies gilt besonders für Anna Sidorowa und Alexandra Rajewa, vormalige Saitowa.