Ryanair steuert Flughafen aus Protest gegen Steuer nicht mehr an

Aus Protest gegen eine neue Steuer auf Flugreisen in Norwegen fliegt Ryanair einen Flughafen nahe Oslo nicht mehr an. Die Basis auf dem Kleinflughafen Rygge nahe der norwegischen Hauptstadt wird im Oktober geschlossen.

Der Marketingchef von Ryanair, David O'Brien, droht mit der Schliessung einer Basis der irischen Billig-Fluggesellschaft auf einem Flughafen in Norwegen. (Bild: sda)

Aus Protest gegen eine neue Steuer auf Flugreisen in Norwegen fliegt Ryanair einen Flughafen nahe Oslo nicht mehr an. Die Basis auf dem Kleinflughafen Rygge nahe der norwegischen Hauptstadt wird im Oktober geschlossen.

Das sagte der Marketingchef der irischen Billig-Fluggesellschaft, David O’Brien, zum Inkrafttreten der neuen Abgabe am Mittwoch. Die norwegische Regierung hatte die Steuer von 80 Kronen (9,50 Franken) für Flugreisen beschlossen, um den Staatshaushalt aufzubessern.

Mit der Entscheidung fallen 16 Verbindungen weg. Der Verkehr von Ryanair in Norwegen halbiert sich.

Mit dem Weggang von Ryanair scheint auch das Ende des Flughafens Rygge rund 60 Kilometer vor Oslo besiegelt. Der Airport hatte bereits erklärt, er werde schliessen müssen, sollte Ryanair sich zurückziehen. Rund 1000 Menschen droht demnach die Arbeitslosigkeit.

O’Brien sagte, es gebe «noch eine Möglichkeit». Wenn die Steuer wieder abgeschafft werde, halte die Fluggesellschaft an ihrer Basis fest. Sie werde dann unverzüglich wiedereröffnet. Regierungschefin Erna Solberg hatte in den vergangenen Wochen aber bereits mehrfach deutlich gemacht, sich ihre Entscheidungen nicht von Ryanair «diktieren» zu lassen.

Ryanair bietet aber auch künftig Flüge nach Oslo an. Die Billigfluglinie steuert dort noch den Privatflughafen Torp rund 90 Kilometer südwestlich von Oslo und den internationalen Flughafen Gardermoen an.

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