Daniela Ryf gewinnt in Wiesbaden EM-Gold über die Ironman-Halbdistanz. Bei den Männern erreicht kein Schweizer einen Top-10-Platz, Ruedi Wild gibt das Rennen auf.
Die Goldmedaille holte sich Ryf mit einem beherzten Schlusssprint. Erst vier Kilometer vor dem Ziel überholte die Solothurnerin die seit dem Wechsel auf die Radstrecke führende Australierin Annabel Luxford und distanzierte sie noch um über eine Minute. Als zweitbeste Schweizerin lief die Toggenburgerin Rahel Küng auf den 12. Platz. Ryf trat in Hessen aus Schweizer Sicht in die Fussstapfen von Karin Thürig, die vor zwei Jahren Europameisterin über die gleiche Distanz (1,9 km Schwimmen/90 km Radfahren/21,1 km Laufen) geworden war.
Mit dem Gewinn des Ironman-70.3-Europameistertitels verlängerte die zweifache Olympiateilnehmerin ihr Palmarès weiter. Vor zwei Wochen hatte die Schweizer Meisterin 2012 ihren 5150-EM-Titel über die olympische Distanz aus dem Vorjahr in Zürich erfolgreich verteidigt. Die zweifache Mixed-Teamsprint-Weltmeisterin hatte 2008 in Vancouver die U23-WM gewonnen, musste aber in der Saison 2011 aufgrund gesundheitlicher Probleme zurückstecken.
Bei den Männern war Manuel Küng (Bütschwil) als Elfter der erfolgreichste Schweizer, Reto Stutz (Berneck) klassierte sich im 21. Rang. Ruedi Wild (Samstagern) beendete das Rennen nach der Hälfte der Laufstrecke, da er auf Rang 9 liegend keine Aussicht mehr auf den angestrebten Podestplatz sah und sich für die Ironman-70.3-WM, die am 8. September in Las Vegas ausgetragen wird, schonen wollte. Gold sicherte sich mit 40 Sekunden Vorsprung der Brite Ritchie Nicholls vor Jan Frodeno, dem deutschen Olympiasieger von 2008.