Nachdem der Weiler S-charl in Scuol im Unterengadin fast eine Woche nur zu Fuss erreichbar war, wird die Strassenverbindung bald wieder passierbar sein. Eine von der Armee errichtete Notbrücke soll am späten Freitagnachmittag in Betrieb genommen werden.
Der drei Tage dauernde Aufbau der Notbrücke durch das Militär sei nach Plan verlaufen, sagte Jon Carl Stecher, Leiter des Scuoler Bauamtes, auf Anfrage. Die lastwagen- und bustaugliche Notbrücke ersetzt eine Strassenbrücke, die letzte Woche von einer Rüfe weggerissen worden war. Für den Betrieb der Brücke wird die Gemeinde zuständig sein, die Armee zieht sich nach dem Aufbau zurück.
Zum Einsatz kam das sogenannte «Unterstützungsbrückensystem 46 Meter», das mit dem Rüstungsprogramm 2011 beschafft wurde. Es hat einen angebauten Fussgängersteg und eine hohe Tragkraft von 70 Tonnen.
Es ist das erste Mal, dass dieses Brückensystem von der Armee im zivilen Bereich eingesetzt wird. Normalerweise wird die Notbrücke bei der Verschiebung von Panzerverbänden benötigt.
Der Einsatz der Armee erfolgt auf Anfrage des Kantons Graubünden und ist als Katastrophenhilfeeinsatz für den Kanton und die Gemeinde Scuol unentgeltlich. Die Armee stellt die Brücke für maximal sechs Monate zur Verfügung, bis eine zivile Ersatzbrücke erstellt ist.