Die ersehnte Finanzspritze aus China wird es für den schwedischen Autobauer Saab nicht geben. Eine Finanzierungsvereinbarung mit zwei chinesischen Partnern vom Juli sei mit sofortiger Wirkung ungültig, teilte der Saab-Eigentümer Swedish Automobile in der Nacht zum Montag mit.
Die beiden Partner Pang Da und Youngman hätten sich nicht an die Vereinbarungen gehalten. Zudem hätten sie ihr Versprechen einer Brückenfinanzierung von 70 Mio. Euro nicht eingehalten, mit dem Saab während eines dreimonatigen Umstrukturierungsprozesses unterstützt werden sollte.
Saab hatte am Freitag bestätigt, dass Pang Da und Youngman, die 245 Mio. Euro in das vor der Pleite stehende Unternehmen pumpen sollten, das schwedische Unternehmen komplett übernehmen wollten.
Das Angebot sei „inakzeptabel“ für Swedish Automobile, hiess es am Sonntagabend. Die Gespräche würden aber fortgesetzt. Laut der schwedischen Tageszeitung „Svenska Dagbladet“ boten die chinesischen Firmen 200 Mio. Kronen (knapp 22 Mio. Euro) für Saab.
Bis Ende dieser Woche muss das zuständige Gericht in Vänersborg über die Beendigung des Gläubigerschutzes entscheiden. Sollte er tatsächlich aufgehoben werden, hätten zahlreiche Anträge auf eine Bankrotterklärung Saabs wieder Gültigkeit.
Anfang 2010 war Saab schon einmal vor dem Bankrott gerettet worden, als der niederländische Konzern Swedish Automobile das Unternehmen kaufte. Zuvor hatte es zum US-Konzern General Motors gehört.