Kurz vor dem Entscheid des Stimmvolks über den Kauf der Gripen-Jets vergibt der schwedische Hersteller Saab einen weiteren Auftrag in die Schweiz. Der Rüstungs- und Technologiekonzern Ruag wird für 15,5 Millionen Franken ein Trägersystem für den Jet entwickeln.
Wenn die Schweiz am 18. Mai dem Kauf der 22 schwedischen Kampfjets zustimmt, würde Ruag auch die Serienproduktion für das Trägersystem durchführen, wie Ruag und Saab am Montag bekanntgaben.
Das System würde für die gesamt Flotte des Models Gripen E in der Schweiz produziert – auch 60 schwedische Jets würden damit bestückt. Der Auftrag an die Ruag hat inklusive der 15,5 Millionen einen Gesamtwert von bis zu 68 Millionen Franken.
Lehnt das Stimmvolk den Kauf ab, habe Saab die Möglichkeit, die Serienproduktion der so genannten Nutzlastaufhänger an ein anderes Unternehmen zu vergeben. Die Aufhängungen dienen als Träger von Waffen oder externen Treibstofftanks.
Schweizer Industrie könnte mit Milliardenaufträgen rechnen
Der bundeseigene Konzern Ruag will für diesen Auftrag Zulieferer aus allen Landesteilen der Schweiz berücksichtigen. Er habe entsprechende Offerten unter anderem aus der Westschweiz und dem Tessin bereits eingeholt, heisst es in der Mitteilung.
Kauft die Schweiz den Gripen, werden Saab sowie die Gripen-Waffenhersteller Aufträge im Wert von 2,5 Milliarden Franken an die Schweizer Industrie vergeben. Saab hat bis Ende 2013 bereits Verträge mit Schweizer Unternehmen mit einem Wert von mehr als 300 Millionen Franken vermittelt, wie es in der Mitteilung des Konzerns heisst.
Der Bund rechnet für den Kauf des Gripen mit Kosten von rund 3,1 Milliarden Franken.