Der Schweizer Alpen-Club (SAC) feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. An der Abgeordnetenversammlung in Interlaken wurde am Samstag mit Francoise Jacquet erstmals eine Frau an die Spitze des SAC gewählt.
Die bisherige Vizepräsidentin Jacquet tritt die Nachfolge von Frank-Urs Müller an. Dieser war der Organisation mit ihren 140’000 Mitgliedern während acht Jahren vorgestanden.
Mit der Wahl einer Frau an seine Spitze zieht der SAC einen endgültigen Schlussstrich unter das während Jahrzehnten angespannte Verhältnis zum weiblichen Geschlecht.
1907 waren die Frauen offiziell aus dem Club ausgeschlossen worden. Daraufhin gründeten diese den Club Suisse de Femmes Alpinistes. Bis zum Zusammengehen der beiden Clubs im Jahr 1980 blieb der SAC ein reiner Männerverein.
Gastredner Maurer
Gast an der Jubiläumsabgeordnetenversammlung in Interlaken war am Samstag Bundesrat Ueli Maurer. Der SAC habe nach seiner Gründung im Jahr 1863 zu den Geburtshelfern der neuen Schweizer Identität im damals noch jungen Bundesstaat gehört, sagte Maurer gemäss Redetext. «Der SAC machte aus den Schweizern ein Volk von Wanderern und Berggängern.»
Der Alpen-Club habe ausserdem dazu beigetragen, dass die Berge nicht mehr in erster Linie als Bedrohung wahrgenommen würden, sondern als Naturwunder, sagte Maurer vor den rund 400 Delegierten. Bei der Gründung des SAC hätten zudem patriotische Überlegungen mitgespielt: «Man wollte die Erforschung der Schweizer Alpen nicht allein den Gästen überlassen.»
Zahlreiche Veranstaltungen
An der Gründungsversammlung des SAC im Bahnhofsgebäude Olten hatten vor 150 Jahren 35 Männer aus der Deutschschweiz teilgenommen. Heute zählt der Verein pro Jahr 300’000 Übernachtungsgäste in seinen Unterkünften.
Sein Jubiläum feiert der SAC unter anderem mit einer Ausstellung im Alpinen Museum in Bern. Die 111 Sektionen des SAC wiederum organisieren über das ganze Jahr verteilt zahlreiche regionale Anlässe.