Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit geht an zwei Iraner

Die Anwältin Nasrin Sotudeh und der Filmemacher Jafar Panahi aus dem Iran werden mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des EU-Parlaments ausgezeichnet. Dies gab eine Parlamentssprecherin am Freitag in Strassburg bekannt.

Der iranische Filmemacher Jafar Panahi ist einer der beiden Sacharow-Preisträger 2012 (Archiv) (Bild: sda)

Die Anwältin Nasrin Sotudeh und der Filmemacher Jafar Panahi aus dem Iran werden mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des EU-Parlaments ausgezeichnet. Dies gab eine Parlamentssprecherin am Freitag in Strassburg bekannt.

Panahi prangert in seinen Filmen die politische Unterdrückung im Iran an, vor allem die der Frauen. Für den Streifen „Offside“ erhielt er 2006 in Berlin den Silbernen Bären.

Im Iran sind seine Filme verboten. Panahi wurde im Dezember 2010 zu sechs Jahren Haft wegen „Propaganda“ gegen die iranische Regierung verurteilt, ist aber derzeit auf freiem Fuss.

Die Menschenrechtsaktivistin Sotudeh hat als Anwältin Jugendliche, Frauen und politische Gefangene verteidigt. Sie sitzt derzeit eine elfjährige Freiheitsstrafe ab.

Ausser den beiden Iranern waren die zu Lagerhaft verurteilten Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot und der weissrussische Menschenrechtsaktivist Ales Beljazki für den Sacharow-Preis 2012 nominiert. Die feierliche Preisverleihung ist für den 12. Dezember in Strassburg geplant.

Der mit 50’000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 an Menschen und Organisationen verliehen, die sich besonders mutig für Menschenrechte und Meinungsfreiheit einsetzen. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an fünf Aktivisten des „arabischen Frühlings“.

Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderen der Apartheidsgegner und spätere Staatschef von Südafrika, Nelson Mandela, der Vater des Prager Frühlings, Alexander Dubcek, die burmesische Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi, der chinesische Bürgerrechtsaktivist Hu Jia und die russische Menschenrechtsorganisation „Memorial“.

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