Nach der Ankündigung seiner Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten hat der bekannte senegalesische Sänger Youssou N’Dour die Weltgemeinschaft aufgerufen, Amtsinhaber Abdoulaye Wade zum Rückzug zu bewegen.
Nach der Verfassung habe dieser „nicht das Recht“, sich erneut als Präsident im Senegal zu bewerben, sagte N’Dour in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. „Die ganze Welt“ müsse Wade daher „die Wahrheit sagen“.
Namentlich forderte N’Dour US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy, den britischen Premierminister David Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Intervention auf.
Präsident, nicht König
Wade selbst solle sich darüber bewusst werden, dass er kein „König“ sei und zudem nicht mehr die Mehrheit der senegalesischen Bevölkerung hinter sich habe. „Er nutzt den Staatsapparat mittlerweile nur noch, um zu zeigen, dass er angeblich ein beliebter Präsident ist“, sagte N’Dour.
Im Senegal wird seit geraumer Zeit über die Zulässigkeit einer erneuten Kandidatur Wades gestritten. Der inzwischen 85-Jährige war im Jahr 2000 für sieben und im Jahr 2007 für fünf Jahre gewählt worden.
Eine Begrenzung der Präsidentschaft auf zwei Amtszeiten wurde mit der Verfassung des Jahres 2001 in dem westafrikanischen Land eingeführt. Zudem wurde im Jahr 2008 die siebenjährige Amtszeit wieder eingeführt.
Das Verfassungsgericht muss zur Klärung der verworrenen Lage daher demnächst entscheiden, ob Wade noch ein drittes Mal für das Amt des Staatschefs kandidieren darf, was dessen Anhänger für möglich erklären. Für den Urnengang am 26. Februar sind rund 20 Kandidaturen absehbar.