Sänger Youssou N’Dour bei Demonstration in Senegal verletzt

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in Senegal ist der bekannte Sänger und Oppositionelle Youssou N’Dour bei der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration verletzt worden. Dies teilten N’Dours Unterstützer mit.

Youssou N'Dour bei der unbewilligten Demonstration (Bild: sda)

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in Senegal ist der bekannte Sänger und Oppositionelle Youssou N’Dour bei der gewaltsamen Auflösung einer Demonstration verletzt worden. Dies teilten N’Dours Unterstützer mit.

Der 52-jährige Sänger sei am Dienstagabend im Verlaufe der Demonstration in Dakar am linken Bein verletzt worden, hiess es. Ein Sprecher von N’Dours politischer Bewegung „Fekke ma ci bolle“ (etwa: Ich mische mich ein) sagte, der Sänger sei beim Arzt gewesen, wolle aber keine grosse Sache daraus machen.

Frankreich äusserte seine „Solidarität“ mit dem verletzten Sänger. Ein Sprecher des Aussenministeriums in Paris sagte, Frankreich bedauere, dass es durch das gewaltsame Vorgehen der Sicherheitskräfte Todesfälle und zahlreiche Verletzte gegeben habe.

N’Dour wollte bei der Präsidentenwahl am Sonntag gegen Amtsinhaber Abdoulaye Wade antreten. Der Sänger wurde aber nicht zugelassen, weil er nicht genügend gültige Unterschriften gesammelt haben soll. In den vergangenen Wochen kam es in Senegal immer wieder zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Warnung von Amnesty

Zwar sind seit Juli 2011 alle Demonstrationen im Geschäfts- und Regierungsviertel von Dakar verboten, doch das Oppositionsbündnis M23 hatte dennoch am Wochenende erneut zu Protesten gegen eine weitere Kandidatur Wades aufgerufen.

Nach Ansicht der Opposition darf sich der 85-Jährige Wade gemäss der Verfassung nicht um eine dritte Amtszeit bewerben. Wade selbst hält seine Kandidatur für rechtmässig. Auch das Verfassungsgericht des Landes wies Ende Januar Einsprüche gegen Wades erneute Kandidatur als „unbegründet“ zurück.

Angesichts der anhaltenden Unruhen kurz vor den Wahlen warnte Amnesty International (AI) vor Übergriffen der Sicherheitskräfte auf Journalisten und Oppositionelle. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden bei den Protesten seit Ende Januar mindestens drei Menschen von Sicherheitskräften getötet.

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