Der weltbekannte Sänger Youssou N’Dour hat offiziell seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen im Senegal eingereicht. Kurz vor dem Ende der Registrierungsfrist meldete N’Dour am Mittwoch seine Bewerbung um das höchste Staatsamt beim senegalesischen Verfassungsgericht an, ohne eine Erklärung abzugeben.
Er seine hatte Kandidatur bereits Anfang Januar als „höchste patriotische Pflicht“ angekündigt und eine „Überraschung“ versprochen.
Das Verfassungsgericht muss am Freitag eine Liste mit allen zugelassenen Bewerbern veröffentlichen. Die Richter müssen bis dahin auch darüber entscheiden, ob die erneute Kandidatur von Präsident Abdoulaye Wade zulässig ist, der seit dem Jahr 2000 im Amt ist.
Wades Kandidatur für eine dritte Amtszeit ist zwischen seinen Anhängern und Gegnern stark umstritten. Seine Gegner argumentieren, Wade habe seine zwei Amtszeiten ausgeschöpft. Diese Begrenzung wurde aber erst im Jahr 2001 eingeführt, weshalb Wades Anhänger eine erneute Kandidatur für zulässig halten.
Der Streit um die Zulässigkeit einer erneuten Kandidatur Wades schwelt in dem westafrikanischen Land schon seit geraumer Zeit. Am Dienstag hatte die Regierung ein fünftägiges Demonstrationsverbot ausgesprochen, um Unruhen zu vermeiden, wenn die Kandidaten für den ersten Wahlgang am 26. Februar bekannt gegeben werden.
Am Mittwoch forderte die Opposition ihre Anhänger auf, sich dem Verbot zu widersetzen. Mehrere Oppositionsführer bezeichneten es als eine „Verletzung bürgerlicher Freiheiten“.