15 Jahre nach dem Vierfach-Mord im Berner Tearoom «Safari» muss sich ein türkischer Tatverdächtiger vor Gericht in Istanbul verantworten. Der 54-Jährige beteuert seine Unschuld.
Der Prozess vor der 8. Grossen Strafkammer wurde nach der Verhandlung vom Donnerstag unterbrochen und wird erst am 22. August fortgesetzt, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Ein Urteil wird nach Angaben von Beobachtern im Spätsommer oder Herbst erwartet.
Der Vierfach-Mord hatte 1998 in der Schweiz und in der Türkei für Schlagzeilen gesorgt. Der kurdische Wirt des «Safari» unweit des Berner Bahnhofs wurde erschossen, ebenso ein türkischer Koch, ein türkischer Kellner und ein Schweizer Spielautomaten-Händler.
Die Ermittler gingen bislang davon aus, dass der Mordanschlag dem Wirt galt und die drei weiteren Männer zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Das Tatmotiv liegt aber bis heute im Dunkeln. Unklar ist auch, wieviele Täter im Spiel waren.
Vor Gericht muss sich ein Mann verantworten, den die Berner Ermittler aufgrund von DNA-Spuren auf der aufgefundenen Tatwaffe belasten. Die türkischen Kollegen nahmen ihn im November 2012 fest. Als türkischer Staatsangehöriger wird er nicht an die Schweiz ausgeliefert, weshalb ihm nun der Prozess in der Heimat gemacht wird.