In der Super League empfängt am Sonntag St. Gallen Thun, der FCZ Sion (beide 13.45 Uhr) und Basel Luzern (16.00 Uhr). Für Thun-Coach Jeff Saibene ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Viereinhalb Jahre war Jeff Saibene als Trainer für den FC St. Gallen tätig und hoch geschätzt. Auch nach seinem freiwilligen Abgang im September dürfte er bei seiner heutigen Rückkehr in die AFG-Arena mit Applaus empfangen werden – obwohl er inzwischen für einen Super-League-Gegner tätig ist und sich heute bestimmt nicht vor einem Sieg bei seinem Ex-Klub scheut. «Jeff kennt den Klub besser als ich», witzelte Saibenes Nachfolger Joe Zinnbauer am Freitag nach dem Training.
Saibene will die Sentimentalitäten ausblenden: «Das Spiel wird aussergewöhnlich. Aber am Ende geht es darum, dass wir drei Punkte mit nach Hause nehmen.» Im ersten Spiel nach der Winterpause kann Thun mit einem Sieg mit den fünftplatzierten St. Gallern gleichziehen. Dabei kann Saibene personell aus dem Vollen Schöpfen: Alle 25 Spieler sind einsatzfähig. «Es wird einige harte Entscheide geben», so der Luxemburger.
In Zürich betrieb Sami Hyypiä nach dem miserablen Herbst personelle Kurskorrekturen. Mehrere einstige Leistungsträger wurden aussortiert, darunter Ex-Captain Davide Chiumiento, Mittelfeldspieler Amine Chermiti und Stürmer Mario Gavranovic, gekommen sind – nach blossem Videostudium – der südamerikanische Verteidiger Leonardo Sanchez und Stürmer-Oldie Kerschakow. Viel Ungewissheit also beim FCZ vor dem heutigen Auftakt zu Hause gegen Sion.
Die Sittener ihrerseits nehmen die Rückrunde überaus zuversichtlich in Angriff. Zwar fehlen beim Gastspiel in Zürich einige Akteure wegen leichter Blessuren, ansonsten verlief die Vorbereitung reibungslos und ruhig wie selten. Präsident Christian Constantin habe sich im Trainingslager nie blicken lassen, was ein überaus gutes Zeichen sei, berichteten Insider. Zudem hinterliessen sie in den letzten Testspielen einen starken Eindruck, allen voran Geoffrey Bia, der zuletzt gegen Le Mont (3:0) und Chiasso (4:1) vier Treffer erzielte.
Die Sittener sind hungrig auf Erfolge, stehen im Schweizer Cup im Halbfinal und in der Europa League in der K.o.-Phase und sind zudem überzeugt, dass ihnen auch in der Liga eine Steigerung gegenüber dem 6. Platz in der Hinrunde gelingen wird.
In Basel empfängt der Leader den FC Luzern. Urs Fischer sagt trotz der Abgänge von Mohamed Elneny und Zdravko Kuzmanovic: «Wir sind sicher nicht schlechter als in der Vorrunde.» Die Neuzuzüge Alexander Fransson, Andraz Sporar (am Sonntag wegen einer Entzündung im Fuss fraglich) und Renato Steffen haben den FCB-Coach in den Trainings überzeugt. Nichts deutet darauf hin, dass die Dominanz des mit zehn Punkten entrückten Leaders enden würde.