Israels Luftwaffe hat erstmals seit der Bildung der palästinensischen Einheitsregierung ein Ziel im Gazastreifen angegriffen. Ein militanter Führer wurde dabei von einer Rakete getötet.
Nach Angaben beider Seiten handelte es sich um einen Salafistenführer namens Mohammed al-Awur. Bei dem Luftangriff wurden nach Angaben des Leiters der örtlichen Rettungsdienste, Aschraf al-Kidra, zwei weitere Menschen verletzt. Darunter sei auch ein Kind.
Nach Angaben von Augenzeugen wurde der militante Palästinenser von einer Rakete getroffen, als er mit einem Motorrad im nördlichen Gazastreifen unterwegs war. Israels Armee gab sein Alter mit 33, die Palästinenser mit 25 an.
Die israelische Armee teilte in der Nacht mit, Al-Awur sei in den vergangenen Jahren an vielen Raketenangriffen auf Israel beteiligt gewesen. Er habe auch als Polizist der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gearbeitet. Seine Salafistengruppe, die Teil der Organisation Globaler Dschihad sei, habe neben Raketenangriffen auch versucht, einen israelischen Hubschrauber abzuschiessen.
«Wer uns töten will, den töten wir zuerst»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte anschliessend mit, Israel verfolge eine klare Politik: «Wer uns töten will, den töten wir zuerst.» Die Hamas sitze nun in einer Regierung mit der gemässigteren Fatah, ihr «wahres Gesicht» sei jedoch, dass sie weiter Anschläge auf israelische Zivilisten plane, so der Regierungschef.
Es war der erste israelische Luftangriff im Gazastreifen seit der Bildung der palästinensischen Einheitsregierung zu Monatsbeginn. Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete war am Mittwoch in Israel eingeschlagen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte diesen Angriff und forderte einen Stopp solcher Aktionen militanter Palästinenser.
Nach der Bildung des Expertenkabinetts von Hamas und Fatah hatte Israel angekündigt, man sehe die neue Regierung als verantwortlich für jeden Angriff, der von den Palästinensergebieten ausgehe.