Salafistengruppe verübt tödlichen Anschlag an Israels Grenze

Eine ägyptische Salafistenorganisation hat sich zu dem tödlichen Feuerüberfall auf israelische Soldaten an der Grenze zu Ägypten vom Freitag bekannt. Es handle sich um eine Reaktion auf das islamfeindliche Video aus den USA, teilte die Gruppierung Ansar Beit Al-Makdis mit.

Ohne Zaun drohe die "Überschwemmung": Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Archiv) (Bild: sda)

Eine ägyptische Salafistenorganisation hat sich zu dem tödlichen Feuerüberfall auf israelische Soldaten an der Grenze zu Ägypten vom Freitag bekannt. Es handle sich um eine Reaktion auf das islamfeindliche Video aus den USA, teilte die Gruppierung Ansar Beit Al-Makdis mit.

Dem Schmäh-Video unterstellte die Organisation eine jüdische Beteiligung. Beim Anschlag wurden ein 20 Jahre alter israelischer Soldat und drei Angreifer getötet.

Die Täter nutzten nach Medienberichten die Ankunft einer Gruppe afrikanischer Flüchtlinge aus. Die israelischen Soldaten hätten den halbverdursteten Männern und Frauen, die illegal nach Israel wollten, gerade Wasser bringen wollen, als sie von mindestens drei schwer bewaffneten Männern unter Feuer genommen wurden, berichtete die „Jerusalem Post“ am Samstag unter Berufung auf das Militär.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Sonntag in Jerusalem, der Vorfall beweise erneut die Notwendigkeit des Grenzzauns zu Ägypten. „Ohne den Zaun an der Grenze zum Sinai würde Israel von illegalen Arbeitern und Terrorgruppen überschwemmt“, sagte Netanjahu.

Am Ort des Angriffs auf etwa halbem Wege vom Mittelmeer zum Roten Meer gibt es noch keinen Grenzzaun. Die israelische Zeitung „Jediot Achronot“ schrieb am Sonntag, insgesamt solle der Zaun 245 Kilometer lang werden, bislang seien schon etwa 210 Kilometer fertiggestellt.

Binnen eines Monats solle auch der fehlende Abschnitt am Ort des Anschlags geschlossen werden. Der gesamte Grenzzaun solle bis Jahresende fertig gebaut werden. Seit dem Sturz des ägyptischen Machthabers Husni Mubarak haben sich auf dem Sinai zunehmend militante Islamisten breitgemacht, die Israel schon wiederholt angegriffen haben.

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