Bei der Präsidentschaftswahl in Senegal hat Oppositionskandidat Macky Sall laut offiziellem vorläufigem Ergebnis mit 65,8 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein Gegner, der langjährige Staatschef Abdoulaye Wade, erhielt 34,2 Prozent.
Das teilte die Wahlkommission am Dienstag in der Hauptstadt Dakar mit. Demnach lag die Wahlbeteiligung bei 55 Prozent und war in der zweiten Runde etwas höher als beim ersten Wahlgang mit knapp 52 Prozent. Die Zahlen werden den Angaben zufolge nun dem Verfassungsrat übermittelt, der das Endergebnis an einem noch nicht benannten Tag verkünden soll.
Der 85-jährige Wade hatte bereits am Sonntagabend seinem 50 Jahre alten Rivalen Sall zum Wahlsieg gratuliert. Der friedliche Machtwechsel wurde im In- und Ausland begrüsst.
Die EU-Wahlbeobachter in Senegal lobten den friedlichen Machtwechsel in dem westafrikanischen Land als mustergültig. Die Stichwahl sei ohne grössere Unregelmässigkeiten abgelaufen und der Sieg des Oppositionsführers Macky Sall von allen Seiten anerkannt worden, sagte der Leiter der EU-Wahlbeobachter, Thijs Berman, am Dienstag.
Es sei zu hoffen, dass sich andere Staaten in der Region ein Beispiel an Senegal nähmen. „Die Zeit der Staatsstreiche sollte in Afrika vorbei sein“, sagte Berman in Anspielung auf den jüngsten Militärputsch im Nachbarland Mali.
Die Kandidatur des seit dem Jahr 2000 amtierenden Wade war äusserst umstritten gewesen. Nach Ansicht der Opposition durfte er sich gemäss der Verfassung nicht ein drittes Mal bewerben. Bei heftigen Proteste gegen Wades Kandidatur vor der ersten Runde der Wahl wurden sechs Menschen getötet.