In Sambia hat Verteidigungsminister Edgar Lungu die Präsidentschaftswahl gewonnen. Wie die Wahlkommission des Landes am Samstagabend in Lusaka mitteilte, setzte sich der Politiker der regierenden Patriotischen Front (PF) in einem knappen Rennen mit 48,3 Prozent durch.
Sein Konkurrenten Hakainde Hichilema von der Einheitspartei für nationale Entwicklung (UPND) kam auf rund 46,7 Prozent der Stimmen. Der Oppositionsführer hatte noch vor Bekanntgabe des Endergebnisses seine Niederlage eingeräumt. Anhänger Lungus feierten das Ergebnis mit Freudenschreien und Tänzen.
Bei der Wahl am vergangenen Dienstag wurde der Nachfolger des Ende Oktober verstorbenen Präsidenten Michael Sata bestimmt. Die Wahl wurde von Betrugsvorwürfen überschattet.
«Wahlbetrug spiegelt nicht den Willen des Volkes wider», sagte Hichilema. Die Vorsitzende der Wahlkommission, Richterin Ireen Mambilima, wies Vorwürfe des Wahlbetrugs indes zurück. Sie betonte, alle Schritte der Abstimmung seien unter Einbeziehung aller Parteien geregelt abgelaufen.
Schottischer Übergangspräsident
Der von schottischen Eltern abstammende Interimspräsident Guy Scott, der seit Satas Tod die Amtsgeschäfte führte, durfte bei der Abstimmung nicht antreten, da Vater und Mutter nicht aus Sambia kommen. Der Volkswirt war der erste weisse Präsident Sambias seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1964.
Der neue Präsident steht vor einer schweren Aufgabe: Obwohl das Land zu den grössten Kupferproduzenten der Welt gehört und vergleichsweise ein hohes Wirtschaftswachstum verzeichnet, lebt die Mehrheit der rund 14 Millionen Einwohner in bitterer Armut. Nach Schätzungen der Weltbank leben 70 Prozent der Sambier von nur rund einem Franken am Tag.